Nach 5 Stunden haben wir es geschafft đđđ
Immerhin wiegt eine Schneekette 40 kg.
Beim Anlegen musste Manfred immer eine Schneekette ĂŒber den Reifen legen.
Das war eine Wahnsinns Kraftanstrengung, es entfuhr ihm dabei immer der Urschrei.
Wir hatten GlĂŒck im UnglĂŒck.
Uns ist nichts passiert, es gibt nach ersten Erkenntnissen keinen Sachschaden und wir haben sonst niemanden geschÀdigt.
Wir haben eine neue Erfahrung gemacht.
Auf jeden Fall fahren wir erst mal mit Schneeketten weiter und kaufen bei der ersten Gelegenheit Spikes.
Unser Schutzengel beschĂŒtzt unsÂ
Wir haben diesen Schutzengel von Andrea, einer lieben Freundin ,fĂŒr unsere Reisen bekommenÂ
Und wir haben noch Fatimas schĂŒtzende Hand von meiner Tochter PhilomenaÂ
19.01.2025
Weiter geht es Richtung Nordkap mit SchneekettenÂ
Wir sind jetzt in Norwegen.
Kurz nach unserem Unfall passierten wir die GrenzeÂ
Das Fahren war heute beeintrÀchtigt durch Neuschnee und heftige Windböen, so sind wir nur langsam gefahren.
Mit  Schneeketten darf man eh nicht schneller als 50 km/h
fahren.
und immer diese gemĂŒtlichen HĂ€uschenÂ
Bei Nordmannset am Porsangerfjord war Wetterbedingt die StraĂe gesperrt.Â
Die Schranken waren unten und niemand wusste wie lange diese Sperrung anhalten wird.
In derartigen Situation geht es uns gut.
Wir steigen in unseren Wohnkoffer um, da ist es kuschelig warm und wir kochen was leckeres.
Gegen 23.00 Uhr wird die StraĂensperre aufgehoben.
Die Fahrt geht weiter.
Gleich danach kommt der erste 3 km lange TunnelÂ
Die Schneeverwehungen nahmen zu, Windböen wurden stÀrker und die SichtverhÀltnisse nahmen immer mehr ab.
Stellenweise war nichts mehr zu sehen.
Und gleich rechts neben der StraĂe war der Fjord.
Unsere Anspannung nahm immer mehr zu.
Und wieder kommt ein Tunnel.
Kurze Verschnaufpause von den Verwehungen.
Und immer wieder dieser Wind und der Schnee.
Das Schlimmste war, dass es unmöglich war, diese StraĂe zu verlassen.
Manfred bleibt manchmal einfach stehen und wartete, bis die Windboe vorĂŒber war.
Es gab kaum Verkehr.
Ab und zu ein RĂ€umfahrzeug.
Dann kam noch dazu, dass die Scheibenwischer vereisten, trotz beheizter Windschutzscheiben .
Ich hatte zeitweise richtig Angst und konnte mich mit nichts ablenken.
Ich hoffte nur, dass dieser Zustand einfach nur aufhört oder wir bald eine Parkmöglichkeit fanden.
Ich bewundere Manfred, wie er diese Situation meistert, die Nerven behÀlt und hochkonzentriert die Herausforderungen  bewÀltigt.
Manchmal kann man nur erahnen,wo man fahren kann.
Es war echt dramatisch fĂŒr uns, da wir auch zu diesem Zeitpunkt nicht wussten, wie es ausgeht.
Meisterleistung đđâ€ïž
Es ist doch immer ein sicheres GefĂŒhl, mit einem Ingenieuren unterwegs zu sein â€ïž
Manfred erzĂ€hlte mir hinterher,dass er zeitweise auch eine sehr mulmiges GefĂŒhl hatte.
Nach ca 45 km Horrorfahrt erblicken wird einen erlösenden Parkplatz đ
Wir waren beide fix und fertigÂ
Ich habe das GefĂŒhl, das Nordkap muss man sich verdienen đ
Der starke Wind schaukelte in der Nacht unsere Wohnkabine hin und her.
Wenn ich nicht sicher gewusst hÀtte, dass wir Reifen unter unserem Fahrzeug haben, hÀtte ich gedacht, wir wÀren auf einem Schiff.
20.01.2025
Am nÀchsten Morgen auf dem Parkplatz.
Unser Fahrzeug ĂŒberzogen mit Eis und Schnee.
Der Platz erinnerte uns an eine Mondlandschaft, sehr surrealistisch.
Die Fahrt zum Nordkap geht weiter.
Eine BrĂŒcke fĂŒhrt ĂŒber einen Fjord.
Immer wieder tauchten idyllische kleine einsame HĂ€user auf.
Grandiose Winterlandschaft.
Atemberaubende karge Umgebung.
Wieder ein FjordÂ
Die sehr schnell wechselnden Wolkenformationen
faszinierten uns.
Manchmal hatten wir das GefĂŒhl, in eine Wolke hinein zu fahren.
Eine anderes Mal fĂŒhlten wir uns wie im Himmel.
Die Stimmung ist mystisch und einzigartig.
Es ist was Besonderes hier.
Schranke ist oben und kein Kolonne fahren ist angesagt.
GlĂŒck gehabt đ
Die letzte EtappeÂ
Es ist aufregend an unser Ziel zu kommen.
Lange haben wir die Reise geplant und alles war weit weg und nun ist alles so nah.
Langsam wird das Nordkap sichtbarÂ
Wir sind angekommen đ„ł
Wir haben es geschafftÂ
Nach 3340 km sind wir hier angekommen.
Wir ĂŒbernachten hier an diesem magischen OrtÂ
und essen unser nördlichstes Essen, spielen unser nördlichstes Spiel usw
Alles ist hier am nördlichsten đ
21.01.2025
Hier am Nordkap ist momentan die Polarnacht.
Vom 20.November bis zum 22. Januar geht hier keine Sonne auf.
Trotzdem wird es nicht ganz dunkel sein. Ăber die Mittagszeit erhellt ein mystisches, blĂ€uliches DĂ€mmerlicht den Tag.
Die Polarnacht, oder mÞrketid (Dunkelzeit)
wie sie in Norwegen genannt wird, ist eine Resultat der Neigung der Erdachse. Die Region um die Pole ist im Winter der Sonne abgewandt und liegt somit im Dunkeln.Â
Historischer Hintergrund zum NordkapÂ
Das Nordkap war lange schwer erreichbar. Es wurde von Wohlhabenden und Abenteurern besucht. Im Jahr 1553 erhielt es den Namen âNorth Capeâ von Richard Chancellor.
Im Jahr 1664 erreichte Francesco Negri als erster Tourist die Klippe. Er nannte sie âdas Ende der Weltâ.
Im Jahr 1873 besuchte König Oskar II. das Nordkap. Seine Reise machte den Ort bekannt.
âDas Nordkap ist ein Ort, an dem man die Kraft der Natur und die Bedeutung der menschlichen Entdeckergeschichte hautnah spĂŒren kann. Es ist ein Symbol fĂŒr den Drang des Menschen, Grenzen zu
ĂŒberwinden und Neues zu entdecken.â
Das Nordkap liegt in der Provinz Finnmark, der nördlichsten Provinz Norwegens, und besteht aus einem steil bis 307 Meter ĂŒber dem Meer
aufragenden Felsplateau. Auf der Ostflanke des Plateaus befindet sich die Felsformation Nordkaphorn.
Das Nordkap ragt in den Barentsee , ein Randmeer des Nordpolarmeeres, hinein.
Der Blick in den Barentsee ist grenzenlos, kaum vorstellbar, was sich hier schon alles ereignete.
Das GefĂŒhl von Ende der Welt liegt nahe.
Die aus Stahl gefertigte Skulptur wurde im Jahr 1978 errichtet[1] und stellt einen Globus dar, dessen stĂ€hlerne Ringe LĂ€ngen- und Breitengradeabbilden.[2] Sie steht auf einem Stahlpfeiler mit mehreren schrĂ€gen Streben, der sich aus einem ĂŒber fĂŒnf Stufen zu erreichenden Sockel erhebt.
Die Achse des Globus ist parallel zur Erdachseausgerichtet. Das bedeutet, dass seine Breitenkreise parallel zu den Breitenkreisen der Erde liegen.
Der Globus versinnbildlicht den globalen Treffpunkt auf dem Nordkap, an dem sich Menschen aus der ganzen Welt begegnen.Â
Die OscarsÀule erinnert an den Besuch des damaligen Königs von Schweden und Norwegen Oscar.
Die SĂ€ule diente auch der Markierung der AuĂengrenze des Staatenbundes Schwedens und Norwegens.
Das Denkmal fĂŒr die Kinder aller WeltÂ
JĂ€hrlich wird hier
derBarn av Jordan-Preis fĂŒr das Engagement bei kranken und hilfsbedĂŒrftigen Kindern ĂŒberreicht â das wird weltweit vom höchsten Norden her auch wahrgenommen, vielleicht gerade deshalb!
Sehr beeindruckendÂ
Das Licht Àndert sich stÀndig, von einem auf den anderen Moment.
Nichts ist so bestĂ€ndig wie die VerĂ€nderungenÂ
Ich komme mir als Mensch hier so klein vor.
Vielleicht nehmen wir uns zu wichtig auf dieser Welt.
Wie unendlich schön ist doch unsere Welt mit ihren Naturerscheinungen.
Man hÀtte es nicht schöner erfinden können.
Ich bin sehr dankbar, dies erleben zu dĂŒrfen.
Wir verlassen das Nordkap und fahren Richtung Alta.
Unterwegs sind immer wieder die Nordlichter zu sehen.
22.01.2025
Kurz vor Alta fanden wir einen schönen Parkplatz.
Manfred entdeckte  mit Entsetzen beim Kontrollieren der Schneeketten, dass Teile der Ketten ziemlich abgefahren sind. Wahrscheinlich kommt das von den vielen schneefreien Tunnelfahrten.
Was bedeutet das fĂŒr uns?
Die Schneeketten sind nicht mehr lange belastbar.
Wir mĂŒssen heute Spikes kaufen.
Gleich beim ersten ReifenhĂ€ndler hatten wir GlĂŒck.
Wir kauften 500 StĂŒck. Eigentlich brauchen wir 600, fĂŒr jeden Reifen 100 StĂŒck.
Mehr gab es leider nicht.
Aber erstmal ist es gute so.
Das war heute das Tageswerk von Manfred.
Erst die Schneeketten demontieren und dann jeden einzelnen Spike in die Reifen drehen.
Das war heftig.
Mittendrin ging auch noch der Akkuschrauber kaputt.
Ganz vorsichtig fuhren wir auf schneeglatter StraĂe zum nĂ€chsten Baumarkt und hatten GlĂŒck.
Wir kaufen einen neuen Akkuschrauber und die Arbeit ging weiter.
Armer Manfred.
An diesem Abend ist er fix und fertig.
Auf der Fahrt nach Alta zum ReifenhÀndler hatten wir einen sehr schönen Blick auf das Altafjord.
Einzigartig dieses Lichterspiel auf dem Wasser und den Eisschollen.
Ich besuchte in der Zwischenzeit das Alta Museum.
Die Felskunst in Alta ist eine von acht Eintragungen in die UNESCO Welterbeliste. Altas Welterbe besteht sowohl aus Felsritzungen als auch aus Felsmalereien.
Die Àltesten sind mehr als 7000 Jahre alt.
Ein Bereich der Ausstellungen wurde dem Protest gegen den Alta Staudamm gewidmet.
Es gab 14 Jahre lang Proteste und Hungerstreiks gegen das Bauvorhaben von 1968 bis 1982.
Besonderes Anliegen der Umweltaktivisten waren der Altaelva als Lachsfluss, die Landwirtschaft und das Klima in der Alta-Region sowie die besonderen NaturqualitÀten im Altadalen.
Hungerstreiks und StrĂ€flingskolonnen â der Kampf gegen die Wasserkraft im Alta-Konflikt wurde erbittert. Die Aktivisten kĂ€mpften fĂŒr die Natur und fĂŒr die Rechte der Sami. Die Behörden reagierten mit
den gröĂten PolizeieinsĂ€tzen in Friedenszeiten. 12 Jahre Kampf hinterlieĂen bleibende Spuren.
1987 wurde das Alta-Kraftwerk in Betrieb genommen. Mehr als zehn Jahre Proteste und Widerstand konnten den Ausbau der WasserstraĂe nicht verhindern. Im Gegensatz zu den Umweltaktivisten erlebten die
Samen dennoch einen groĂen Sieg. Der Alta-Fall war ein Wendepunkt in der Geschichte des samischen Volkes. Die groĂe Aufmerksamkeit, die der Fall erhielt, trug dazu bei, dass sich viele Samen sicherer
und als Menschen akzeptierter fĂŒhlten. Der Fall hatte auch groĂe Bedeutung fĂŒr die Entwicklung der norwegischen Sami-Politik. Unter anderem fĂŒhrte der Fall zur GrĂŒndung und Eröffnung des
Sami-Parlaments im Jahr 1989.
Lebensgewohnheiten frĂŒherer Generationen wurden dargestelltÂ
Dann gab es einen interessanten Film ĂŒber die Entstehung der Nordlichter.
Alta ist als âStadt der Polarlichterâ und mit der Lage in
NorwegischLappland, der ideale Ausgangpunkt fĂŒr die Polarlichter Jagd.Hier
wurde 1899 das weltweiterste Northern Lights Observatory errichtet, und das Wahrzeichen der Stadt ist die Nordlichtkathedrale.
23.01.2025
Wir besichtigen die Nordlichtkathedrale.
Von auĂen sieht sie sehr futuristisch aus.
Die Kirche ist ganz aus Beton gebaut und aussen mit Titanplatten verkleidet.
Die InnenwÀnde der Kirche wurden mit insgesamt 800 Metern vertikalen Leisten verkleidet, welche durch LEDs beleuchtet sind.
Dadurch entsteht ein warmes und sanftes Licht.
In der Kirche ist eine unglaublich angenehme und auĂergewöhnliche AtmosphĂ€re.
Eine goldene Jakobs Leiter hÀngt symbolisch
im 7,5 m hohen Innenturm.
Der Turm ist ein Lichttunnel durch den man gehen kann und sicherlich zum stillen Gebet niederlassen kann.
Mein Eindruck war auch, dass es sich um einen sehr lebendige Kirche handelt.
Vor dem Altar war ein Baby Mutter Singkreis vorbereitet.
Im Vorraum waren Senioren zum Singen versammelt und es gab Kaffee und Kuchen.
Das ist toll.
Mit den Spikes auf den Reifen fahren wir nach Kiruna.
FĂŒr Manfred ist es erst mal eine neues FahrgefĂŒhl.
Vorsichtig bremst er immer wieder auf den schneebedeckten StraĂen ab, um zu testen, wie die greifen.
Es funktioniert gut.
Wir fahren eine Pass StraĂe, kurvenreich und an  zugefrorenen FlĂŒsschen vorbei.Â
vorbei an blauschimmernden VereisungenÂ
Was fĂŒr ein herrliches Farbenspiel am HimmelÂ
Plötzlich tauchen die Polarlichter aufÂ
Jetzt geht es wieder weiter auf einer neuen Seite:
Skandinavien 3