Ghana
2012 reisten Manfred und ich nach Ghana. Wir besuchten Sandro, welcher in Ghana für ein Jahr seinen
Freiwilligendienst in Ho absolvierte.
Zwei Wochen haben wir mit ihm in Ghana verbracht.
Sandro holte uns vom Flughafen in Accra ab.
Dann aßen wir unser erstes Fufu, das Nationalgericht aus Afrika.
Eine andere Welt erwartete uns.
Von Accra ging es dann weiter nach Keta an der Küste. Dort verbrachten wir einige Tage.
Hier fand eine Zeremonie zu Sylvester statt, an der wir zufällig vorbeikamen.
Unser Fortbewegungsmittel in Ghana war das Tro-Tro. So fuhren wir auch mit einem Tro-Tro von Keta nach Ho.
Die Märkte in Ho waren faszinierend. Frisches Obst und Gemüse wurde angeboten. Die farbenprächtigen Kleider der Frauen beeindruckten uns sehr.
Wir besuchten eine Batikwerkstatt. Hier wurde mit Druckblöcken und Wachs gearbeitet.
Bei Moses ließ ich mir ein Kleid nähen.
Hier arbeitete und wohnte Sandro
Der Volta-Stausee wird vom Akosombo-Staudamm aufgestaut. Er ist der größte Stausee der Erde und wurde von 1961 - 1966 gebaut.
Wir besuchten den Kakum National Park mit einem Guide und erfuhren sehr viel über Heilpflanzen. Sehr beeindruckt haben uns die Nester von den Webervögel.
Unser nächster Aufenthalt war Cape Coast, eine Stadt am Golf von Guinea. Der Name stammt von den Portugiesen, Cabo Corso (kurzes Kap). Mit den Portugiesen begann der Handel mit den Europäern.
In dieser Stadt befindet sich das Cape Coast Castle, ein historisches Fort, welches auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes steht.
Es entstand 1637 als niederländischer Stützpunkt, wurde aber bald von den Schweden erobert. Später wurde es von den Briten erobert.
Es ist eines von etwa 35 historischen Forts der ghanaischen Küste, der sog. Golden Coast und ist Zeuge eines sehr traurigen Kapitels.
Das Cape Coast Castle diente wie auch die anderen Forts als Gefängnis für Einheimische, die für den Verkauf und Transport als Sklaven in die europäischen Kolonien in Nord- und Südamerika gefangen worden waren. Oft mussten sie monatelang in den Kellerverliesen auf das nächste Sklavenschiff warten.
Ich hoffe sehr, dass die Menschheit eines Tages aus der Geschichte lernt.
Eindrücke vom Strandleben
Eindrücke vom Leben auf der Straße in Cape Coast
Ghana hat zwei Gesichter
Die große Armut, aber auch die Schönheit der Menschen und Natur
Wir fuhren ins Java Museum nach Elmina
Das Java Museum ist den Belanda Hitam gewidmet, den sog. schwarzen Niederländer. Es ist eine von der indonesischen Insel Java kommende Bezeichnung für afrikanische Soldaten und deren Nachkommen, die für die niederländ. Kolonialarmee im 19. Jahrhundert im damaligen Niederländisch -Ostindien (dem heutigen Java) gekämpft haben. Nach ihrer Dienstzeit sind die meisten auf Java geblieben oder nach der Unabhängigkeit Indonesiens 1947 als niederländische Staatsbürger in die Niederlande umgesiedelt.
Nun geht es wieder zurück nach Accra. Hier besuchten wir den Kwame Nkrumah Memorial Park. Hier befindet sich die Grabstätte von Dr. Kwame Nkrumah und ein kleines Museum.
Die ersten Europäer kamen im 15. Jahrhundert nach Ghana. Das Land war reich an Gold (Goldküste). Es wurde mit Pfeffer, Elfenbein und später mit Sklaven gehandelt. 1820 erklärten die Briten Ghana unter dem Namen "Goldküste" zu ihrer Kolonie. Die Geschichte mit der Unabhängigkeit Ghanas begann mit dem Politiker Kwame Nkrumah. Er setzte sich an die Spitze der Widerstandsbewegung und war maßgeblich daran beteiligt, dass sich Ghana am 6. März 1957 als erstes schwarzafrikanisches Land von der Kolonialherrschaft befreite. Nkrumah wurde zum ersten Staatspräsidenten Ghanas gewählt, war aber umstritten. Er ging auf Konfrontation mit den Westmächten, suchte die Nähe zur Sowjetunion und
entwickelte sich immer mehr zum Diktator, das Land führte er in den Ruin. Ein Putsch beendete seine Herrschaft. Danach gab es einen Wechsel zwischen Militärherrschaften und demokratisch gewählten Regierungen. Nkrumah ging ins Exil und starb 1972.
Die Gedenkstätte Nkrumah Mausoleum und der Gedenkpark an ihn wurde 1992 in Accra eingeweiht.
Unsere Reise in Ghana war nach zwei Wochen zu Ende. Sandro brachte uns zum Flughafen in Accra.